Unterstützung von anderen
„Niemand kann glücklich sein ohne einen Freund, noch seines Freundes gewiss sein, bis er unglücklich ist.“ – Thomas Fuller
Vor einiger Zeit hatte ich einen schweren Autounfall, Ich lag drei Tage auf der Intensivstation. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, brauchte ich jemanden, der für ein paar Wochen bei mir blieb, weil mein Gehirn nicht richtig funktionierte und mir größere Entscheidungen nicht zuzutrauen waren.
Durch diese Erfahrung wurde mir deutlich, in was für einer hilfsbereiten Gemeinschaft ich lebe. Meine Freunde und einer meiner Brüder unterstützten mich. Sie blieben bei mir, kauften für mich ein und erinnerten mich immer wieder an die Dinge, die ich hätte wissen müssen, die mir aber nicht einfielen. Sie erinnerten mich daran, wer ich war, wenn ich es nicht wusste. Ich hatte nicht um diese Hilfe gebeten. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass ich sie brauchte, aber sie blieb mir für Wochen und Monate. Am allermeisten erstaunte mich, wie viel Liebe in ihrem Geben lag und wie sehr das unsere Gemeinschaft förderte.
Solche Geschichten passieren überall auf der Welt. In Wirklichkeit möchten wir alle zum Leben anderer beitragen. Wir bieten gern Unterstützung an, weil es unsere eigenen Bedürfnisse nach Zuwendung, Liebe, Fürsorge und Wirksamkeit erfüllt. Zu geben liegt in unserer menschlichen Natur. Lieben Sie es nicht auch, anderen zu helfen, wenn diese dringend Hilfe brauchen? Fällt es Ihnen schwer, sich vorzustellen, dass jemand Ihnen gern die gleiche Hilfe anbieten würde? Seien wir doch ehrlich: wir unterstützen andere Menschen gern – und bekommen selbst gern Hilfe. Seien Sie nicht so eigennützig. Gönnen Sie anderen Menschen, die Ihnen helfen, die gleiche Freude, die Sie empfinden, wenn Sie selbst Unterstützung geben.
Gestehen Sie sich heute ein, dass Sie gern andere Menschen Unterstützen und selbst gern unterstützt werden. Lassen Sie heute mindestens einen Menschen zu Ihrem Leben beitragen.
Mary Mackenzie: In Frieden leben (Junfermann 2007, S. 98-99)
Wir veröffentlichen den Auszug aus diesem Buch mit Einverständnis unseres Kooperationspartners Junfermann Verlag. Für uns ist dies Ausdruck eines gelebten Miteinanders, für das wir uns herzlich bedanken.