Üben, üben, üben … – Kannst du dich noch an deine ersten Schwimmversuche erinnern? An die hektischen Bewegungen, das Schnaufen und den Schluck Wasser ab und zu? Und dann irgendwann, unverhofft hat dich das Wasser plötzlich getragen – und du brauchtest nicht mehr so schnell zu paddeln?
Was immer du lernen möchtest, sei es jetzt Schwimmen oder Gewaltfreie Kommunikation – dazu braucht es Übung und Vertrauen. Übung, um deine Bewegungen so aufeinander abzustimmen, dass du dich im Wasser immer sicherer und entspannter bewegen kannst. Vertrauen, dass das Wasser dich tragen wird.
Übung, um die Worte so aufeinander abzustimmen, dass sie zu einer flüssigen Sprache werden. Vertrauen, dass der Kommunikationsfluss dich tragen wird. – und Vertrauen in eine innere Haltung, die ohne Bewertungen auskommt.
Mit jedem Üben kannst du die einzelnen Schritte der GFK flexibler einsetzen, und in deinem sprachlichen Ausdruck finden immer mehr Wörter Platz, die dir angenehm und natürlich sind.
Die zunehmende Sicherheit in deinem Sprachgebrauch fließt ineinander mit dem wachsenden Vertrauen in die innere Haltung, die keine Schuldigen mehr sucht, sondern auf Offenheit und Einfühlsamkeit baut. Dir selbst und anderen gegenüber. Durch deine Worte findet diese unsichtbare, innere Haltung einen Ausdruck in der äußeren Welt. Sei es, dass du mit dir selbst kommunizierst und etwas klären möchtest, sei es in der Kommunikation mit anderen Menschen. Sei es, dass du die Worte aussprichst oder nur denkst.
Ingrid Holler: „Recht haben oder glücklich sein“ (Junfermann 2006)
Wir veröffentlichen den Auszug aus diesem Buch mit Einverständnis unseres Kooperationspartners Junfermann Verlag. Für uns ist dies Ausdruck eines gelebten Miteinanders für das wir uns herzlich bedanken.