Fühlen Sie sich manchmal unbeholfen, wenn Sie die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation anwenden (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte)? Die vier Komponenten sind Werkzeuge, die den Menschen helfen, in Verbundenheit und mitfühlend miteinander umzugehen. Für diejenigen, die gerade den Prozess der Gewaltfreien Kommunikation erlernen, ist die formale Anwendung dieser Sprache sehr wertvoll. Die wahre Grundlage der Gewaltfreien Kommunikation ist jedoch ein Bewusstsein, das alle Bedürfnisse als gleichwertig ansieht. Wenn es Ihnen gelingt, dieses Bewusstsein auch ohne die Förmlichkeit der vier Schritte beizubehalten, dann tun Sie’s! Werden die vier Komponenten formal angewendet, könnte das beispielsweise so klingen: „Wenn du Apfelmus mit Zucker machst und ich allergisch gegen Zucker bin, fühle ich mich frustriert und verwirrt, weil meine Gesundheit mir wichtig ist. Wärst du bereit, mir noch eine Portion ohne Zucker zu machen?“ Idiomatische Gewaltfreie Kommunikation klänge vielleicht so: „In deinem Apfelmus ist Zucker? Ach, jetzt bin ich echt deprimiert, weil ich mich so darauf gefreut habe, aber ich werde krank, wenn ich Zucker esse. Wie wäre es, wenn du eine kleine Portion ohne Zucker für mich machst?“ Beide Methoden enthalten Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse und Bitte. Für manche Menschen passt die zweite Methode eher in ein Alltagsgespräch. Beide jedoch sind ehrlich und verbindend.
Achten Sie heut bewusst darauf, ob Sie idiomatische oder formelle Gewaltfreie Kommunikation anwenden.
Mary Mackenzie: In Frieden leben (Junfermann 2007)
Wir veröffentlichen den Auszug aus diesem Buch mit Einverständnis unseres Kooperationspartners Junfermann Verlag. Für uns ist dies Ausdruck eines gelebten Miteinanders für das wir uns herzlich bedanken.