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Reise in die Stille der Natur

Ein Beitrag von Ute-Maria Graupner

John Gather und ich, Ute-Maria Graupner oder kurz „Uma“ arbeiten als Trainer für Gewaltfreie Kommunikation. In der Gewaltfreien Kommunikation erleben wir eine praktische Orientierung, wie wir uns allein im Kontakt mit uns selbst Wachstum erfüllen, Selbst-Empathie und Empathie für unser Gegenüber erbringen und dadurch immer mehr aus der Herzenskraft leben. Verbindungen, die wir mit anderen Menschen eingehen, haben Tiefe, sind gekennzeichnet von Bedürfnissen, die sich oft in Verletzlichkeit zeigen. Wir planen in der näheren Zukunft gemeinsam eine GFK Jahresgruppe anzubieten.

Und aktuell widmen wir uns Angeboten, welche die Haltung wertschätzender Herzensverbindung unmittelbar fördern. Das gelingt Menschen, die diese Erfahrungen noch nicht so häufig gemacht haben, gut in der Natur, in der sich das Vegetativum für Sinneswahrnehmung und das Erleben aus einem unschuldigen Herzen öffnet, bei gleichzeitigem Nachlassen von Bewertungen und Gedanken. Nur Tieren in der Natur und dem Bachgeplätscher lauschen, den Wald oder eine Blumenwiese riechen… und dann in Kontakt kommen mit einem anderen Lebewesen in dieser Gegenwärtigkeit und mit dem Wissen, dass wir Gefühle und Bedürfnisse haben. Die Natur scheint ein geheimer Verbündeter der Gewaltfreien Kommunikation zu sein.

Besonders unterstützend erlebe ich, Uma, die Naturerfahrung in der Wüste, die ich bereits über 20 Male bereist habe. Dort gab es Momente, die waren tatsächlich frei von Gedanken. Ich hatte nur einen Lufthauch, feinen Sand und die Sonne auf meiner Haut gespürt, das Pfeifen des Windes oder ab und zu mal ein Insekt gehört, den Geruch nach Dromedar oder den Duft des leckeren Essen der Beduinen und ihr selbst gebackenes Brot aufgesaugt, den Geschmack der arabischen Gewürze auf der Zunge, das offenen Feuer am Abend genossen und erlebt, dass seine Strahlen in mich eindrangen und mir als Wärme bis zurück nach Europa erhalten blieben. Ich liebte es im Freien zu schlafen, mich selbstverständlich in die Geborgenheit zu begeben, die beim Blick auf die unzähligen Sterne im Nachthimmel ausgelöst wird und angstfrei in tiefe Ruhe zu versinken. Sinneserfahrung und Verbundenheit pur bis zur Dankbarkeit, dafür dass ich auf der Welt bin, dass es diese Menschen neben mir gibt und für diese karge und doch so reiche Umgebung.

John, als Zertifizierungskandidat bei Esther Gerdts, die ja seit einigen Jahren auch Seminarreisen Gewaltfreie Kommunikation in der Wüste anbietet, ist neugierig und offen für die oben benannten geheimen Stimmen der Natur. Er ist inspiriert, sich in die Stille und Weite der Wüste zu begeben, in die Welt der Beduinen mit ihrer Kultur einzutauchen und ganz in die Fragen des Hier und Jetzt hineinzuleben. Er möchte dort ganz mit sich selbst in Verbindung sein, möchte erleben wie sich Kontakt aus solcher Seinsqualität und Präsenz heraus gestalten kann und wird.

Die meisten Menschen, die ich kenne, haben Sehnsucht nach Verbindung mit sich selbst, um sich zu erkennen oder tiefer zu erkennen. Wenn es keine Möglichkeit gibt, sich abzulenken, keine Gedanken, keine Impulse immer neue Definitionen für das eigene Sein zu versuchen und auch die Ideen verschwinden, dass alles anders oder man selbst anders wäre, wenn man dieses oder jenes täte – wenn einfach die Stille da ist und der endlose Horizont und der weite Himmel, dann erwächst auf natürliche Weise Erkenntnis in voller Wahrhaftigkeit. Die Wüste mag paradoxerweise einen zutiefst mystischen Zugang zur Fülle dieses Lebens bieten.

Menschen, die Freude daran haben, sich in einer kleinen Karawanen-Gruppe gegenseitig zu unterstützen und zu erleben, wie wir bei einer tief beeindruckenden, einmaligen Naturerfahrung zu unserer natürlichen Umgangsform der Herzensverbindung zurückfinden, finden hierzu mehr Informationen unter treffpunkt-sahara.de. John und ich freuen uns auf Menschen, die noch an dieser Erfahrung teilhaben möchten.

Herzlichst Uma und John