Auch mir ging es so wie vielen anderen TrainerInnen, von denen ich hier gelesen habe. Meine Re-Anerkennung habe ich lange vor mir hergeschoben und mit meinen inneren Wölfen so einige Dialoge geführt. Obwohl die Erfahrungen im ersten Anerkennungsverfahren durchweg positiv waren, gab es Teile in mir, die sich nicht „prüfen“ und „bewerten“ lassen wollten, die sich dagegen sträubten, bestimmte Dinge so wie gefordert einzureichen.
Als ich dann begonnen hatte, stellte sich Freude ein, Freude an meiner Weiterentwicklung. Meine beiden Supervisionsgespräche mit Elisabeth Schieffer und Ricarda Beilharz habe ich sehr genossen, ein Bad in Wertschätzung und Anerkennung und gleichzeitig wertvolle Entwicklungs- und Reflexionsimpulse. Vor meinem 1,5-stündigen Re-Anerkennungsgespräch mit Gabriele Lindemann war ich schon etwas nervös. Ich habe Gabriele bei Trainertreffen und Fachtagungen mehrfach erlebt und in mir gab es Bewertungen wie kompetent, erfahren, tief in der GFK verwurzelt, akribisch und klar.
Gabriele fragte nach, wollte Dinge genau wissen und teilte ihren reichen Erfahrungsschatz. In unserer Zoom-Konferenz habe ich dann ein von Wertschätzung getragenes Gespräch erlebt. Auch in diesem Gespräch fragte Gabriele viel nach, wollte verstehen, den Dingen auf den Grund gehen, Bedürfnisse erforschen, Entwicklungsimpulse geben. Wie schön, dass ich Mensch sein durfte, dass ich auch als GFK-Trainerin manchmal noch Strategien mit Bedürfnissen verwechseln darf und dass es ok ist, wenn mir beim Empathie geben auch mal keine Wort einfallen. Ich bin einigen meiner tief sitzenden Glaubenssätzen begegnet und konnte sie liebevoll anschauen.
Ich habe Verbindung, Vertrauen und Gemeinschaft erlebt und mir ist nochmals bewusst geworden, wie wertvoll es für mich ist, ein Teil der großen Fachverbands-Gemeinschaft zu sein. Am Ende stand dann das Feiern und große Dankbarkeit an alle meine Begleiter in diesem Re-Anerkennungsprozess.
Melanie Lentes, Freiburg