Feedback/Reflexion des Anerkennungsprozesses:

Nach langem Überlegen hatte ich mich entschieden, dem Fachverband beizutreten und mich anerkennen zu lassen. Ich habe mich bewusst für den Fachverband entschieden, da ich mich gerne im deutschsprachigen Raum vernetzen möchte und mir der Weg des Fachverbandes sehr zusagt. Der Weg zu meiner Anerkennung war nach meinen ersten Informationen und Vorstellungen bei weitem intensiver und zeitlich um vieles länger gedauert, als ich es vermutet hatte.
Der Weg zur Anerkennung war für mich in vielerlei Hinsicht ein Weg mit Überraschungen und einem Einlassen meinerseits, was auf mich zukommt. Dies hat mit der Zuteilung der Personen aus der Anerkennungskommission begonnen, und ich merkte, wie angenehm es damals für mich war, Petra Porath als zumindest ein mir bekanntes Gesicht aus den Netzwerktreffen in Österreich, auf meinem Bildschirm zu sehen.

Den Ablauf des Prozesses hatte ich mir kürzer und auch weniger tiefgehend vorgestellt, ich ging davon aus, dass es ein Besprechen und Klären der Dokumentation geht, für mich waren diese 13 Monate allerdings eine Reise zu mir und ein Reflektieren und Durcharbeiten von meinen Lebensthemen. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Von Gabriele und Petra habe ich mich sehr wertschätzend begleitet gefühlt, und ich habe euch beiden in eurer Verschiedenheit sehr geschätzt.
Von Dir, Gabriele, habe ich mir viel an Selbstbewusstsein, Klarheit und Verantwortung mitgenommen in Bezug auf die Rolle der Trainerin und das Durchführen der Seminare. Und auch wenn ein Setting anders ist, braucht es genauso die Struktur und Klarheit und das Verantwortung übernehmen für mein Seminar. Du hast mich sehr liebevoll und behutsam immer wieder an meine „wunden Pukte“ erinnert um mich in meinem Lernprozess ein wenig vorwärts zu schubsen.
Von Dir, Petra, nehme ich ganz viel Entspannung und die eigenen Grenzen waren in Bezug auf die Arbeit wahr, sowohl mit als auch rund um die GFK. Zum einen habe ich das durch deine Informationen über Deine Arbeit mit der GFK und mit Deinem Yoga erlebt, zum anderen im klaren Grenzen ziehen, wenn es Dir zu viel wird. Das hat mich inspiriert, auch für mich gut nachzuspüren, was und wieviel für mich stimmig ist. Und ich habe in Deinen Fragen an mich immer viel Neugierde und Offenheit erlebt, weshalb ich etwas so sage oder frage, und viel Anerkennung für meine Art gespürt, das hat mir Wertschätzung und eine Akzeptanz vermittelt.

Ich habe von euch beiden auch viel Geduld erlebt, mir Zeit geben, um die Voraussetzungen so zu erfüllen, wie sie gewünscht werden (in Bezug auf das Setting des Seminares, da meine Seminare oft anders aufgebaut sind) und mir auch Zeit gegeben, jene Aspekte, die für mich neu waren, in meinen Alltag zu integrieren und mich auf meinem Lernweg begleitet. Meine Annahme, dass die Anerkennung ein „präsentieren der eigenen Arbeit“ ist, hat sich bei mir in einen Weg des Reflektierens und Neues Dazulernen gewandelt, und ihr ward für mich Wegbegleiterinnen und nicht Personen einer „Prüfungskommission“, auch wenn ich in meiner Vorstellung immer wieder dieses Bild hatte, ich müsse etwas „leisten“, solle „das richtige sagen“,… so war es für mich eine intensive Zeit des Lernens auch von jenen Aspekten, die in meiner Ausbildung mir nicht vermittelt worden sind. Wie ein Privatissimum, das ich nun sehr wertvoll finde.

Und es gab auch Durststrecken, da ich immer wieder sehr irritiert war, dass die Voraussetzungen, die auf der Website stehen, anders zu verstehen waren, als ich sie angenommen hatte, ich Inhalte nicht in der Klarheit in meiner Ausbildung vermittelt bekommen habe und mir manche Feinheiten nicht bewusst waren. Da habe ich mich selbst dann sehr hinterfragt und war auch immer wieder einmal nahe daran, die Anerkennung aufzugeben. Das bedaure ich sehr, zugleich sehe ich dadurch, wie wichtig es ist, eine klare Struktur und Inhalte in dem eigenen Seminar zu haben, damit diese Lücken nicht öfters passieren.
Es war eine anstrengende und sehr lehrreiche Zeit und ich bin schon gespannt, welcher rote Faden bei der Re-Anerkennung sich durch meine Konflikte ziehen wird.

17. Januar 2022