20.02.2012 – Gerne teile ich hier meine Erfahrung mit dem Prozess der Anerkennung zur Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation beim Fachverband Gewaltfreie Kommunikation. Dies tue ich, um dem Wunsch diesen Prozess auch für andere sichtbar und nachvollziehbar zu machen, um beizutragen, dass andere sich orientieren können. Und es freut mich auch, einfach zu feiern, wie dieser Prozess für mich abgelaufen ist.

Es gibt in diesem Prozess für mich nichts zu bedauern, sondern viel zu feiern:

Immer, wenn ich Information brauchte, bekam ich diese per Telefon oder Email innerhalb jener Zeit, die mich vertrauen ließ, dass ich ernst genommen werde, dass ich entspannt und gelassen sein konnte – während der ganzen Zeit von Beginn des Anerkennungsverfahrens bis zur Vergabe der Anerkennung. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, freut mich das sehr und ich bin auch dankbar dafür.

Nachdem ich die Unterlagen eingesandt hatte, habe ich innerhalb einer Woche ein Mail erhalten, dass die Unterlagen eingegangen sind und sich Gabriele Lindemann darum annehmen werde, sie durch zu sehen und dann mit mir in Kontakt treten. Dies ist wie angekündigt passiert und auch zwischendurch – während der Zeit der Durchsicht der Unterlagen – erhielt ich zur Orientierung 2-3 Mails und auch einen Anruf. Mir hat das sehr gefallen und jetzt rückblickend kann ich sagen, dass ich diese Vorgehensweise sehr schätze, weil ich dadurch Wertschätzung erfahren habe, informiert sein und ernst genommen werden. Das hat mich durchgängig vertrauen lassen, gut aufgehoben zu sein. Auch war es mir dadurch leichter möglich, offen auf das Abschluss-Gespräch zuzugehen, welches ich als bereichernd und sehr wertschätzend empfunden habe.

Als Beispiel für Flexibilität kann ich Folgendes erzählen:

Thomas (mein Mann) und ich haben ein gemeinsames Seminarkonzept, das von gängigen Einführungsseminaren abweicht. Es dauert 4,5 Tage statt wie oft 1-5 bis 2 Tage. Mit einem Telefonat und ein paar Mails mit Irmgard Macke war es möglich, dass wir unser Konzept einreichen konnten, ergänzt durch eine modifizierte Übersicht. Dass dies in der Form möglich war, war für mich eine große Unterstützung und Erleichterung und ich habe es genossen, diese Flexibilität seitens des Fachverbandes entgegen gebracht zu bekommen.

Ich habe in unserem abschließenden Skype-Gespräch mit Gabriele Lindemann sehr oft gehört „das gefällt mir“ bezogen auf Teile meiner Einreichung. Das war für mich eine Form von gewürdigt werden, gesehen werden in dem, was mir schon alles gelungen ist, in meiner Kompetenz und meinen Fähigkeiten. So gesehen werden ist für mich sehr wohltuend. Das ist für mich so was wie Wertschätzung „auf hohem Niveau“.

Gabriele hat nachgefragt, ob Dialoge im Seminar eingebaut sind, wo sich die Teilnehmer mit ihren eigenen Beispielen erproben. Ich habe ihr erzählt, dass wir Rollenspiele dieser Art in unseren Fortgeschrittenen Seminaren und –gruppen einbauen. Sie meinte dann sinngemäß, sie möge uns (Thomas und mich, da wir die Seminare ja gemeinsam halten) ermuntern, es doch für die Ermutigung der Teilnehmer einmal auszuprobieren. Für mich ist das inspirierend und ich denke schon darüber nach, wie wir das passend in die bestehende Struktur einbauen können, weil ich gerne Neues und Anderes als mein bisher Gewohntes erproben und daraus lernen möchte. Auch war es für mich wohltuend, das in einer Art gesagt zu bekommen, wo ich mich frei fühle, mich für ja oder nein zu entscheiden. In diesem Fall konnte ich diese Freiheit klar spüren. Ich bin schon gespannt, wie sich unsere Seminare durch diesen Impuls weiter entwickeln werden.