Geschafft! Alle Dokumente beisammen, Konfliktdokumentationen geschrieben, Seminarkonzept erstellt, Supervisionen und Intervisionen durchgeführt. Pünktlich noch einen Tag vor Jahresende konnte ich mein eigenes Vorhaben umsetzen und den Antrag auf Anerkennung beim Fachverband einreichen.

Dann hieß es erst einmal warten. Mitte Februar bekam ich eine Email von “meinem” Erstleser Thomas Abler aus der Anerkennungskommission. Durch seine Art zu schreiben und das kollegiale Du haben sich für mich gleich zu Beginn Verbindung und Augenhöhe erfüllt.

In unseren Gesprächen ist mir der Unterschied zwischen Mediation und eigenem Konflikt deutlich geworden. Meine eigenen Bedürfnisse in der Situation gehen doch noch tiefer als “Wirksamkeit und beitragen”, nämlich in Richtung Harmonie, Leichtigkeit, Liebe, Frieden, Ruhe, Entspannung und Entlastung. Hinter dem Gefühl des Ärgers liegen Mutlosigkeit und Erschöpfung. Um das herauszufinden, braucht es einen Selbstempathieprozess. Meine eigenen Bedürfnisse zu vertreten bedeutet sie 1. zu benennen und 2. eine Strategie dazu zu sagen (Lieblingslösung als Bitte formuliert). Dadurch gehe ich in die Selbstverantwortung, das ist meine Verantwortung.

“GFK lernt man nicht, um es den anderen besser recht machen zu können, sondern um kraftvoll für sich selbst einzustehen.”

Ich bin dankbar und nehme Klarheit und Entwicklung auf dem Austausch mit Thomas mit. Die Sorge, “abgefragt und geprüft zu werden”, war unnötig. Vielmehr haben wir angeregt darüber diskutiert, ob Fairness ein Bedürfnis ist, ob und wie man Bedürfnisse in Kategorien einsortieren sollte und wie man sich als Trainer das Bedürfnis nach Selbstvertrauen außerhalb eines Trainings erfüllen kann. Ich habe an den Anerkennungsprozess im Vorfeld keine große Erwartungen gehabt und bin überrascht und dankbar für die intensive Zeit voller Wachstum, Kollegialität und Unterstützung. Danke!

Marita Strubelt, Frankfurt a. M.