Merlischachen, 01.08.2015
Ich trug mich schon länger mit dem Gedanken ein Anerkennungsverfahren zu durchlaufen, war jedoch unsicher, ob ich mich an den Fachverband oder den CNVC wende.
Nachdem ich mich kurz vorher selbständig gemacht hatte, versprach ich mir von einer Anerkennung – ganz gleich durch welche Organisation – einen grösseren Vertrauensvorschuss in die Qualität meiner Arbeit durch die Menschen, die sich zu meinen Kursen anmelden ohne mich und meine Arbeit vorher zu kennen. Doch vor allem ging es mir um Zugehörigkeit, Kontakt und auch um Mitwirkung in der Organisation, bei der ich die Anerkennung beantrage. Durch meine Beteiligung und finanziellen Beiträge wollte ich eine Organisation stützen, die sich für die Verbreitung der GFK und eine Qualitätssicherung bei der Weitergabe einsetzt. Dabei war es mir wichtig, mich an eine Organisation zu wenden, wo ich Klarheit über die Organisationsstruktur und Transparenz bzgl. der Aktivitäten und Entscheidungen der Organisation vorfand und auch die Möglichkeit zur Mitwirkung bestand. Durch die Informationen, die ich mir verschaffte, gewann ich den Eindruck, dass dies beim Fachverband u.a. auch aufgrund seiner Organisationsform als Verein gegeben ist, was mein Vertrauen stärkte.
Also sichtete ich die auf der homepage eingestellten Unterlagen, um einen Überblick über die Anforderungen zu erhalten. Ich fand die Unterlagen sehr gut strukturiert und übersichtlich und machte mich mit Freude daran, die Unterlagen zu erstellen. Hinsichtlich der Erstellung der Konfliktdokumentationen erlebte ich besonders die nochmalige Reflexion der Konflikte als sehr bereichernd. Die schriftliche Abfassung hingegen ging mir sehr zäh von der Hand und es stiegen auch immer wieder Zweifel in mir hoch bzgl. Sinn und Zweck einzelner Anforderungen (z.B. Ausführlichkeit einzelner Punkte, Zahl der Beispiele, Wiedergabe in direkter Rede). Wäre ich nochmal an dem Punkt, würde ich an einer der angebotenen Telcos für Interessierte am Anerkennungsverfahren teilnehmen oder mich an eine TrainerkollegIn aus dem Fachverband wenden, um Klarheit und Verständnis zu gewinnen – und dann vielleicht mit mehr Freude und Leichtigkeit schreiben zu können.
Im Rahmen des Verfahrens freute ich mich sehr, als sich Ingrid Holler, meine Betreuerin aus der Anerkennungskommission, für ein persönliches Treffen in München die Zeit nahm, in dem Gelegenheit für Austausch bestand und sie mir zu den einzelnen eingereichten Unterlagen sehr detailliertes Feedback gab. Besonders ihre Nachfragen und die Reflexion der Konfliktdokumentationen führten für mich zu weiteren Erkenntnissen und trugen zu meinem Lernen bei. Ich erlebte in diesem und den weiteren Gesprächen Wertschätzung, Verbindung und Inspiration. Weiterhin fand ich im Rahmen der Gespräche auch die Klarheit und Einsicht in die gestellten Anforderungen.
Meine volle Wertschätzung gilt Ingrid Holler und Thomas Abler für die Bereitschaft sich mit meinem Antrag und dessen Ergänzung zu befassen und für die vielen Stunden, die sie im Rahmen ihres Ehrenamtes dabei investiert haben.
Erwähnen möchte ich auch die Supervision durch Petra Porath. Ich bin sehr dankbar für den Austausch, die Anregungen und die Empathie, die ich im Rahmen der Supervision erfuhr – und bei der Gelegenheit auch erholsame Stunden und herrliche Ausblicke über Garmisch erlebte.
Meine Freude war gross, als ich kurz vor der MV dieses Jahr den Anruf erhielt, dass mir die Anerkennung erteilt wird und noch grösser wurde diese Freude, als ich sie an der MV bzw. beim gemeinsamen Abendessen am Vorabend in Stuttgart mit den TrainerInnen des Fachverbands teilen konnte und wir gemeinsam darauf angestossen haben! Ich war sehr überrascht, dass so kurzfristig und trotz des Trubels durch die Vorbereitung der Fachtagung von der Geschäftsstelle sogar die Urkunde noch ausgestellt werden und mir übergeben werden konnte.
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, steigt wieder Freude und Dankbarkeit in mir auf über die Wertschätzung, Verbindung und Zugehörigkeit, die ich erlebte.