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Selbstverantwortung übernehmen

Selbstverantwortung übernehmen 

Wie können Sie unbefriedigende Zustände verändern, ohne sich selbst aufzugeben, und dabei gleichzeitig die Bedürfnisse anderer Menschen sehen? Um diesem Ziel näher zu kommen, bitte ich Sie zunächst einmal, eingeschliffene Denkmodelle zu hinterfragen. 

Es gibt unzählige Fluchtwege aus der Selbstverantwortung. Sie kennen das vermutlich in Form von Sätzen wie: „Wenn das nicht wäre, könnte ich ….“, „Wenn ich eine andere Chefin hätte, wäre vieles anders“, „Früher war alles besser“, „Ich habe unmotivierte Mitarbeiter“, „Hier entspricht keiner meinen Erwartungen ….“ usw. Es scheint, als wären Bürowände reine Klagemauern. Schuldzuweisungen laufen wie Wanderpokale durch die Büros – so Reinhard Sprenger in seinem Buch „Das Prinzip Selbstverantwortung“. Verantwortlichkeiten werden einfach weitergegeben: „Ich bin nicht schuld ….“, „Ich bin nicht zuständig ….“, „Ich darf das nicht entscheiden….“ 

Ich kenne Situationen in Unternehmen in denen viele stöhnen – und keiner etwas sagt. Alle tragen unerträgliche Situationen mit, obwohl sie unzufrieden und anderer Meinung sind. Warum? Vielleicht weil Leiden manchmal leichter als Handeln ist oder weil die eigene Wahlmöglichkeit und die Selbstverantwortung von inneren Stimmen verdrängt wurde, die sagen: „Du kannst sowieso nichts machen!“, „Es ist besser, sich zurückzuhalten“, „Es ist sicherer, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen“, oder weil die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, überwiegt!  

Beginnen Sie zu agieren, anstatt zu reagieren! Wählen Sie selbst und treffen Sie bewusst Entscheidungen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie Selbstverantwortung auch wollen. Überprüfen sie immer wieder aufs Neue, ob Sie sich für sich einsetzen, verhandeln, Engagement zeigen möchten. Ob Sie Freude daran haben sich zu entfalten, und sich nicht als Opfer sehen Ob Sie Ihre Individualität, Ihre Wahrheit und Klarheit leben möchten. Das erfordert Mut und Selbstrespekt …. Und es erfordert zu handeln und vor allem zu kommunizieren. 

Der erste Dialog findet mit Ihnen selbst statt. Stellen Sie sich die Frage, ob Sie bereit sind, Ihrem Herzen zu folgen und Ihren Weg zu gehen. – Weiterhin: Sind Sie bereit, Illusionen aufzugeben, Bequemlichkeiten hinter sich zu lassen und Ihre eigene Autonomie zu erkennen? Wollen Sie sich für die Welt – die Sie gestalten – verantwortlich zeigen? 

Das Anerkennen der Wahlmöglichkeit ist ein wichtiger Bestandteil der „Wertschätzenden Kommunikation“. Dabei gilt der Grundsatz von Jean Baptiste Molière, dass wir „nicht nur verantwortlich sind für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ 

Beate Brüggemeier: „Wertschätzende Kommunikation im Business “ (Junfermann 2017)

Wir veröffentlichen den Auszug aus diesem Buch mit Einverständnis unseres Kooperationspartners Junfermann Verlag. Für uns ist dies Ausdruck eines gelebten Miteinanders für das wir uns herzlich bedanken.