Kompromisse vermeiden

Kompromisse vermeiden

„Dein Herz versteht, was dein Kopf noch nicht begreifen kann – vertraue deinem Herzen.“ Sprichwort

Sind Sie schon einmal um etwas gebeten worden, das Sie nicht tun wollten? Hat die andere Person Ihnen dann gesagt, was es ihr bedeuten würde und Ihre Gefühle wandelten sich, weil Sie zu ihrem Leben beitragen wollten? So etwas nenne ich eine Verschiebung von Bedürfnissen. Ein Beispiel hierfür erlebte ich vor einiger Zeit, als eine Freundin mich bat, an einem Meeting teilzunehmen. Ich wollte nicht hingehen, weil ich nicht sicher war, ob mein Bedürfnis nach Annehmlichkeit erfüllt werden würde, und das Thema bedeutete mir auch nichts. Doch dann sage sie mir, sie hätte die Vision, dass diese Gruppe auf ehrliche und mitfühlende Weise zusammenkommen würde, und dass sie hoffte, ich könne ihr dabei helfen, diese Art von Energie in der Gruppe aufzubauen. Anscheinend hatte Sie sehr viel Leidenschaft für ihren Traum entwickelt. Sobald ich Kontakt zu ihrem Bedürfnis und zu ihrer Leidenschaft aufgenommen hatte, merkte ich, wie sich meine eigenen Bedürfnisse verschoben – von Annehmlichkeit und Bedeutung zu einem echten Verlangen, zu ihrem Leben beizutragen.

Kompromisse hingegen entstehen, wenn wir beschließen, unsere Bedürfnisse für die Bedürfnisse eines anderen aufzugeben. Wäre ich nur zum Meeting meiner Freundin gegangen, um nett zu sein, hätte ich meine Bedürfnisse für ihre aufgegeben. wenn wir Kompromisse eingehen, geben wir häufig den Wünschen des anderen nach. Das kann für alle Beteiligten schmerzhaft sein.

Vermeiden Sie heute Kompromisse. Schauen Sie stattdessen, ob sich Ihre Bedürfnisse verschieben lassen.

Mary Mackenzie: In Frieden leben (Junfermann 2007)

Wir veröffentlichen den Auszug aus diesem Buch mit Einverständnis unseres Kooperationspartners Junfermann Verlag. Für uns ist dies Ausdruck eines gelebten Miteinanders für das wir uns herzlich bedanken.