Worte der Woche 2018 KW42

Einfühlung, ein starkes Heilmittel

#Worte_der_Woche 2019 KW02

Niemand sieht eine Blume – wirklich – sie ist so klein, dass es Zeit braucht – wir haben keine Zeit –  und Sehen braucht Zeit, so wie es Zeit braucht, Freunde zu haben. ~ Georgia O`Keeffe

Einfühlung, ein starkes Heilmittel Ich kann es nicht oft genug sagen. Die meisten von uns glauben, dass sie selten wirklich gehört und verstanden werden. Einfühlung, der schlichte Akt des Zuhörens und des Ausrichtens der eigenen Aufmerksamkeit auf den anderen, kann unglaublich heilsam sein. Versuchen Sie, auf die Gefühle und Bedürfnisse hinter den Worten eines anderen zu hören. Das ist nicht immer einfach, aber die Ergebnisse sind bemerkenswert.

Hier ist ein Beispiel. Eines Ihrer Kinder sagt: „Wir machen nie das, was ich will.“ Das zu hören könnte schwierig sein, wenn Sie sich auf die Worte konzentrieren, die es benutzt, und wenn Sie denken, dass 80 Prozent Ihres Lebens darauf ausgerichtet sind, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Atmen Sie tiefdurch und hören Sie, welche es sind – ich nehme an, Respekt und ein Mitspracherecht bei Entscheidungen. Nebenbei gesagt, Sie müssen ihm nicht zustimmen. Versuchen Sie nur, seine Sicht der Dinge zu verstehen. Sie könnten folgendermaßen antworten: „Bist du frustriert und möchtest mehr mitreden bei Familienentscheidungen?“ Das ist es! Jetzt führen Sie das Gespräch weiter, indem Sie seinen Gefühlen und Bedürfnissen zuhören und Ihre eigenen ausdrücken. Das ganze Gespräch könnte sich so anhören: „Ja, du und Dad, ihr macht immer euer eigenes Ding.“ „Du meinst also, wir würden immer machen, was wir wollen, ohne zu berücksichtigen, was du willst?“ „Ja.“ „Darüber bin ich traurig, weil ich weiß, dass ich viel Zeit damit verbringe, an deine Bedürfnisse zu denken, und dann vernachlässige ich oft meine eigenen. Ich glaube, wir beide wollen dasselbe, Ausgleich und Respekt. Du und ich, wir würden beide gern wissen, dass der eine die Bedürfnisse des anderen würdigt. Stimmt das so für dich?“ „Ich glaube, ja.“ „Magst du heute Abend darüber reden, was wir beide uns erhoffen, und dann machen wir uns vielleicht Gedanken, wie wir beide bekommen können, was wir wollen?“ „Okay.“

Wenn wir nur auf die Worte achten, kriegen wir oft das Wichtigste nicht mit. Hören Sie gut auf die Bedürfnisse, die der andere zu vermitteln versucht. Wenn Sie einander erst einmal verstanden haben, werden Sie auch bereit sein, die Situation zu klären.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Üben!

Mary Mackenzie: „In Frieden leben“ (Junfermann 2007)

Wir veröffentlichen den Auszug aus diesem Buch mit Einverständnis unseres Kooperationspartners Junfermann Verlag. Für uns ist dies Ausdruck eines gelebten Miteinanders für das wir uns bedanken.